Die Geschichte des Vereins

Oberweißbach hat wieder eine Blaskapelle!

so war es im Herbst 1967 in den hiesigen Tageszeitungen zu lesen.

Durch das Werben und Wirken von Musikschullehrer Franz Panhans und Walter Neupert hatten sich einige interessierte Bürger bereit erklärt, ein Instrument zu erlernen. Die meisten Gründungsmitglieder waren älter als 35 Jahre und bereits gestandene Familienväter.

Die Stadt und das Glühlampenwerk Oberweißbach unterstützten das Vorhaben mit Geld und Instrumenten und die Bereitstellung eines Proberaumes. Wöchentliche Proben sowie regelmäßige Übungsstunden zu Hause brachten bald ein Ergebnis hervor.

Der erste öffentliche Auftritt erfolgte am 1.Mai 1968 zur Kundgebung auf dem Marktplatz von Oberweißbach. Mit Stolz wurden die ersten Märsche und Polkas dem Publikum vorgetragen. Danach ging es stetig bergauf und es kamen immer mehr neue Titel hinzu.

Im Jahr 1973 wurde ein Partnerschafts- und Fördervertrag mit dem
NARVA-Glühlampenwerk Oberweißbach abgeschlossen und die Umbenennung in NARVA-Blaskapelle Oberweißbach erfolgte.

Unter diesem Namen wurden in den 70er und 80er Jahren zahlreiche Auftritte absolviert. Höhepunkte waren die jährlichen Umzüge zum 1.Mai, die mehrmalige Teilnahme am Tanzfest in Rudolstadt, Konzerte für Urlauber, Rentnerweihnachtsfeiern, die 750 Jahr-Feier in Berlin uvm. (Polterabende, Kranzniederlegung, Unterhaltung zu Kirmsen)

1979 und 1989 erhielten wir den damals begehrten Titel Hervorragendes Volkskunstkollektiv überreicht und waren darauf sehr stolz.

Nach kurzer Unterbrechung übernahm Franz Panhans 1982 wieder die musikalische Leitung der Blaskapelle. Er brachte junge Musikanten aus der Musikschule Neuhaus mit in den Verein. Das war nötig, da durch Tod, aus Gesundheitlichen- oder Altersgründen die bisherigen Mitglieder nach und nach ausschieden.

Nun kam auch frischer Wind in die Musik. Es wurden beschwingtere Melodien aufgelegt und das Repertoire erweitert. Es war auch durch die Unterstützung des Trägerbetriebes möglich, Technik wie Verstärker, Mikrofone usw. anzuschaffen. Außerdem kamen mit Christiane Neupert und Raimund Köhler ein Gesangsduo dazu. Bei Einstufungen erhielt die Blaskapelle stets gute Beurteilungen. Hier machte sich die professionelle Anleitung durch einen Musikschullehrer bezahlt.

Mit der Wende 1990 kam auch eine schwere Zeit für die Musiker.
Das NARVA-Glühlampenwerk gab es nun nicht mehr und deshalb auch keine NARVA-Blaskapelle! Infolge dessen brach die finanzielle Grundlage weg. Von nun an musste die Kapelle die benötigten Mittel selbst erwirtschaften. Das war nicht leicht, denn solche Auftraggebeber wie den FDGB gab es ebenfalls nicht mehr. Auch die anderen Vereine wie Kirmesgesellschaften usw. hatten mit den selben Problemen zu kämpfen und mussten sich genau wie wir neu formieren.

1991 wurde aus der NARVA-Blaskapelle die
Fröbelstädter Blasmusik Musikverein Oberweißbach
gegründet und beim Amtsgericht Sonneberg eingetragen.

Nach und nach kamen wieder Verträge zustande, wir spielten zu Kirmsen, Stadtfesten usw auf. Mit den ersten Einnahmen wurden Technik, Noten und weiteres Zubehör angeschafft.

Durch Oberweißbacher Bürger wurden Kontakte zu Orchestern in Geldersheim und zu den „Fränkischen Jägern“ aus Gaubüttelbrunn geknüpft. Von diesen bekamen wir 1992 nein nagelneues Schlagzeug geschenkt. Gegenseitige Besuche wurden organisiert.

1992 verabschiedete sich Franz Panhans und schied aus dem Verein aus. Von nun an waren verschiedene Musiker aus den eigenen Reihen als musikalische Leitung tätig. Außerdem war auch das Gesangsduo aus persönlichen Gründen ausgeschieden.

Seit 1990 wurde nun nach und nach das Programm auf moderne Blasmusik umgestellt. Es wurde eine Saxophon-Gruppe eingebaut und somit waren auch verschiedene andere Musikrichtungen möglich. Gesanglich wurden wir unterstützt von Cornelia Klimm und Sylvia Potreck, die später eine Gesangskarriere bei den „Wäldlern“ einschlug und noch heute durch Funk und Fernsehen bekannt ist.

1992 feierten die Musikanten das 25jährige Bestehen der Blaskapelle. Dazu organisierten wir ein großes Fest. Das erste mal stand in Oberweißbach ein großes Bierzelt! Mit Unterstützung aller ansässigen Vereine wurde das Jubiläum zu einem unvergesslichem Ereignis. Befreundete Kapellen gestalteten den Festumzug und die Veranstaltungen im Zelt mit. Aus diesem Musikfest ist das in Oberweißbach jährlich stattfindende Stadtfest hervor gegangen.

1994 gewann der Verein den Titel um die „Goldene Tuba“ in Mellenbach und konnte ihn 1995 verteidigen.

Ende des Jahres 1997 gab es nochmals einen Umbruch in der Besetzung. Drei junge Musiker sowie die beiden Sängerinnen verließen plötzlich den Verein. Die Tenorhorn-Gruppe war komplett weggebrochen. Auftritte waren fast nicht mehr möglich. Doch die „Rettung“ nahte in Form von 5 jungen Musikern, darunter 4 jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren. Außerdem wurden einige Umbesetzungen vorgenommen. Anfang 1998 kamen auch wieder zwei engagierte Sänger hinzu.

Die musikalische Leitung übernahm jetzt Wolf-Dieter Matz. Nun hieß es proben, proben und nochmals proben. Nach und nach gelang es uns, an die alte Qualität der Musik wieder heranzukommen und sogar noch etwas besser zu werden. Viele Musikanten spielen mittlerweile mindestens 2 Instrumente. Die Saxophon-Gruppe wurde erweitert, außerdem sind Baß-Gitarre, Keyboard und teilweiße E-Gitarre besetzt. Dadurch ist ein sehr weit gefächertes Programm möglich. Es erklingen nicht nur Märsche, Polkas und Walzer, sondern auch Country-Musik, Big-Band-Sound, Swing, Rock’n Roll, Oldies, Schlager, Lateinamerikanische Rhythmen usw.

Natürlich stand in den ganzen Jahren nicht nur die musikalische Arbeit im Vordergrund. Es wurden stets auch vergnügliche Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern, Ausflüge, mehrtägige Fahrten usw. für die Musiker und ihre Angehörigen organisiert.

Unser Vorstand:

Otto Marquardt: Vereinsvorsitzender
Ferdi Hähnlein: Musikalischer Leiter
Reinhard Henkel: stellv. Vereinsvorsitzender
Sebastian Eichhorn: Kassenwart
 

 

Letzte Aktualisierung:28/08/24